Meldungen aus dem Bezirksverband Nordwürttemberg
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Ausstellung „Geflohen, vertrieben – angekommen!?" in Ingersheim eröffnet

Heimatbuch gibt Auskunft über die lokale Flüchtlingssituation nach dem 2. WK.

Am Freitag, den 09.03.wurde die Ausstellung unter Anwesenheit von Bürgern der Gemeinde Ingersheim im Rathaus eröffnet. Hintergrund für die Wahl dieser Ausstellung war die Tatsache, dass in der Gemeinde nach dem 2. Weltkrieg ein großer Zustrom an Flüchtlinge herrschte. So lebten laut dem Heimatbuch aus dem Jahre 1979 im Mai 1948 genau 342 Flüchtlinge in Ingersheim. Se bildeten somit einen beachtlichen Anteil an der Bevölkerung von 26% bei insgesamt 1.646 Einwohnern.

In seiner Rede spannte Bürgermeister Volker Godel, der auch Kreisbeauftragter des Volksbundes im Landkreis Ludwigsburg ist, den Bogen von der damaligen Situation in der Gemeinde hin zur heutigen Flüchtlingssituation, wobei er im lokalen Geschichtsbezug immer wieder aus dem Heimatbuch zitierte und den Gästen auch ein einschlägiger Auszug aus dem Heimatbuch zur Verfügung gestellt wurde. Bei seinen Ausführungen hob Bürgermeister Godel hervor, dass sich die Flüchtlinge damals nicht abschotteten, sondern sich in der Gemeinde integrierten und engagierten. So trugen die Flüchtlinge ebenfalls zur heutigen Vielfalt in der Gemeinde bei, betonte BM Godel weiter.

Bezirksgeschäftsführer Thomas Faul umriss den Gästen vorab die Arbeit des Volksbundes und bedankte sich dabei auch beim Ortsbeauftragten Wolfgang Veigel, sowie bei der im vergangenen Herbst wieder sammelnden Jugendfeuerwehr und der Bevölkerung der Gemeinde für einen stolzen Sammlungsbetrag von 937 Euro im Rahmen der Haus- und Straßensammlung 2017.

In seiner Einführung zur Thematik der Ausstellung, welche sich mit den Aspekten der Gewaltmigration im 20. Und 21. Jh. beschäftigt, zeigte Faul Parallelen aus der Flüchtlingsproblematik nach dem 2. WK im Vergleich zur Situation der jüngeren Flüchtlingsthematik auf. Dabei ging er nicht zuletzt auf die Parallele ein, wie unerwünscht Flüchtlinge damals auch schon oft waren, und dass zum Beispiel in der französischen Besatzungszone kaum Flüchtlinge aufgenommen wurden, so wie sich auch einige Mitgliedstaaten der EU weigern Flüchtlinge aufzunehmen, bzw. dies zum Teil in nur ganz geringen Umfang tun.

Die Ausstellung ist noch bis 23. März im Rathaus der Gemeinde Ingersheim, verteilt auf drei Stockwerke, zu sehen.