Meldungen aus dem Bezirksverband Nordwürttemberg
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„Hans Dampf in allen Gassen“ beendet seine aktive Zeit als Volksbund-Ortsbeauftragter in Esslingen

„Wer Gräber pflegt, kann keinen Hass entwickeln und nicht schießen“.

Georg Auffarth (OtL a.D.)

Georg Auffarth (OtL a.D.) hat sich entschlossen, im Alter von 89 Jahren die Aufgaben des Ortsbeauf-tragten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Stadt Esslingen abzugeben und seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Über 30 Jahre lang war Georg Auffarth in Esslingen für den Volksbund aktiv. Sein Engagement begann jedoch bereits Mitte der 70er Jahre.

Der bei Bielefeld geborene und in Minden aufgewachsene Auffarth schlug direkt nach dem Abitur 1956 die Offizierslaufbahn als Berufssoldat ein. Er trat in die Fallschirmtruppe ein und absolvierte die Lauf-bahn zum Leutnant. Seine Ausbildung begann er in Hammelburg mit weiteren Verwendungen in Ellwangen/Jagst, Sigmaringen, Lebach, Zweibrücken und Schongau, bevor er 1973 zum Sanitätsbataillon nach Esslingen versetzt wurde. Von 1973 bis 1974 war er stellvertretender Kommandeur, ab 1974 Kommandeur des Sanitätsbataillons und gleichzeitig Standortältester. In diese Zeit fallen die ersten Kontakte zur Stadt Esslingen und zum Volksbund. Über viele Jahre war das Sanitätsbataillon Spitzenreiter bei den Sammlungen für den Volksbund.

Während seiner Zeit als Ortsbeauftragter nahm er regelmäßig an den Kranzniederlegungen auf dem Ehrenfeld des Esslinger Friedhofs und in den Stadtteilen sowie in der Kaserne teil. Unter der Leitung von Georg Auffarth wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt Esslingen und dem damaligen Oberbürger-meister Dr. Zieger und anderen Persönlichkeiten die jährlichen Haus- und Straßensammlungen mit großem Erfolg durchgeführt.

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch, dass Georg Auffarth sein Engagement weiter aufrechterhalten hat, nachdem sich die Stadt Esslingen aus der Gesamtorganisation der Sammlung zurückgezogen hatte und den Volksbund seither in einer anderen Form der Spende berücksichtigt. So übernahm Auffahrt alle Aufgaben von der Pressearbeit, über die Versendung schriftlicher Einladungen an politische Amts- und Würdenträger sowie an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bis hin zur Kommunikation mit dem Landeskommando Baden-Württemberg bezüglich der Abstellung von Soldaten. Dafür konnte er am Vortag des Volkstrauertages immer die Räumlichkeiten der Stadtinformation als „Geschäftsstelle“ nutzen.

Welche Motivation steckt hinter diesem langjährigen ehrenamtlichen Engagement? Georg Auffarth bringt es in einem Interview mit der Esslinger Zeitung auf den Punkt: „Als Soldat musste ich mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, in einem fremden Land begraben zu werden.“ Und wer für sich den Anspruch erhebe, nicht irgendwo verscharrt zu werden, müsse auch etwas für andere tun. Seit dieser Zeit wisse er: „Wer Gräber pflegt, kann keinen Hass entwickeln und nicht schießen“.

Bei allen Aktivitäten für den Volksbund stand für Georg Auffarth immer das Bemühen einer gleichblei-benden Qualität der Arbeit im Vordergrund.

Gemeinsam mit dem Kreisbeauftragten für den Landkreis Esslingen, Prof. Dr. Matthias Hiller überbrachte Bezirksgeschäftsführer Johannes Stocker neben einem edlen Tropfen auch die Grüße des Bezirksvor-sitzenden und Oberbürgermeisters von Winnenden, Hartmut Holzwarth, sowie des Landesvorsitzenden, Minister a.D. Guido Wolf, und dankte ihm sehr herzlich für sein langjähriges persönliches Engagement.